Friedenskreuz

Friedenskreuz

Das Gedenk- und Friedenskreuz im Friedhof Mautern 
 
Wer in Mautern den Friedhof betritt erblickt vor sich ein hochaufragendes Kreuz mit einem imposanten Corpus Christi. Es ist dies nicht nur ein allgemeines Friedhofskreuz, sondern auch ein Mahnmal das an ein tragisches Ereignis in der Geschichte der Stadt erinnert.    
 
Am Vormittag des 17. April 1945 wurde Mautern das Ziel eines Luftangriffs der Roten Armee. 
Wegen der schon nahen Front traf es die Bevölkerung ohne jegliche Vorwarnung. 
An die 24 Zivilpersonen, darunter mehrere Kinder, wurden Opfer der abgeworfenen Splitterbomben. Weiters starben auch 11 Soldaten die sich im Stadtgebiet aufgehalten hatten. 
 
Ein Zeitzeuge der den Angriff erlebte und überlebte war der damals 10jährige Otto Brauneis. Sein Elternhaus die „Brauneis-Schmiede“ in der Altstadt wurde direkt von einer Bombe getroffen und Familienangehörige schwer verletzt. Vor dem Haus lagen die Leichen eines Soldaten und einer Frau.
 
Zweifellos ein traumatisches Erlebnis das Jahrzehnte später den damaligen Vizebürgermeister Ing. Otto Brauneis veranlasste die Initiative zur Schaffung einer  besondere Gedenkstätte zu ergreifen. Unterstützt wurde er hier durch ein Proponenten- Komitee dem er als Obmann vorstand. 
 
Durch Spenden aus der Bevölkerung konnte ein sieben Meter hohes Kreuz mit einer vom Wiener Künstler Professor Victor Hammer geschaffenen Christusskulptur erworben werden. 
Hammer (1913 – 1986) war vor allem in Ostösterreich tätig. Er schuf zahlreiche sakrale Kunstwerke wie Tabernakel, Altarkreuze oder Heiligenstatuen, aber auch Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken. Der aus Lindenholz geschnitzte Christus im Friedhof Mautern dürfte die letzte größere Arbeit des Künstlers gewesen sein. 
 
Des Weiteren wurde eine Erinnerungstafel aus Marmor angebracht, mit der Inschrift: „Zum Gedenken an die Bombenopfer unserer Stadt am 17. April 1945. An die Gefallenen der beiden Weltkriege und an all unsere Toten. Herr gib ihnen den Frieden. Die Bürger der Stadt Mautern“. 
 
Genau am 40. Jahrestag des Angriffs, dem 17. April 1985, erfolgte im Rahmen einer Feier die Segnung des Kreuzes durch den damaligen Stadtpfarrer P. Mag. Columban Luser.
Anwesend waren neben dem Proponenten- Komitee auch Abordnungen von Stadtgemeinde, Bundesheer, Feuerwehr und Kameradschaftsbund sowie viele Einwohner der Stadt.   
 
Jahre später hatte die Witterung ihre Spuren hinterlassen und das Friedenskreuz musste einer dringend erforderlichen Renovierung unterzogen werden. Dies galt ganz besonders für die aus Holz geschnitzte Christus - Skulptur.
 
Im Jahre 2022 wurde unter dem für den Friedhof zuständigen Stadtrat Ing. Martin Hofbauer ein entsprechender Schritt gesetzt wobei ihm einige ehrenamtlich tätige Bürger unterstützten.  
 
Besonders der ehemalige Stadtamtsdirektor Alois Pugl ergriff hier die Initiative. Er gewann die Mitarbeit von Herrn Josef Pischinger der in dankenswerterweise sein fachliches Wissen und Können einbrachte und eine wirkliche sehenswerte Leistung erbrachte. 
 
Bei der Skulptur mussten diverse Schäden behoben und einige Konservierungs-Maßnahmen (Schutzanstrich) getroffen werden. Auch die Vergoldung einiger Teilbereiche (Dornenkrone, Herz-Jesu) wurde erneuert. 
 
Aber auch das Kreuz selbst wies in Bodennähe erhebliche Schäden auf und musste komplett ausgetauscht werden. Die Anfertigung aus Leimbinder -  Lärchenholz erfolgte durch die Firma Schütz.
 
Manfred Schovanec    

Adresse

Neue Friedhofstraße
3512 Mautern an der Donau


Zeiten

Friedhof Mautern